Lesehund

2008 wurde von Kimberly Ann Grobholz in München das ehrenamtliche Lesehund-Projekt gegründet. Dabei griff sie auf die Prinzipien und Erfahrungen von R.E.A.D.® U.S.A.  (Reading Education Assistence Dogs®) zurück, die schon seit über zwanzig Jahren in der Leseförderung mit Hund aktiv sind.

Lesehunde können Leseanfängern helfen, die Freude am Bücher Lesen zu entdecken, ihre Lesefähigkeiten zu verbessern und damit auch bessere Noten in der Schule zu erhalten. Sie verlieren die Angst vorm Vorlesen und werden selbstsicherer im Umgang mit Hunden und auch mit den Mitmenschen.

Der Besuch des Lesehundes

Ein Lesehund kommt regelmäßig in Begleitung seines Teampartners, dem Lesementor, in die Schule, in Büchereien oder andere Einrichtungen (Bücherläden, Flüchtlingsheime, Jugendvollzugsanstalten uvm.), um Leseanfängern Ansporn zum Lesen zu bieten. Jeder Lesende hat seinen „eigenen“ Hund, dem er gemütlich, vielleicht auf einer Decke, aus einem speziell geeigneten Buch vorliest. Die Leseatmosphäre ist für den Lesenden entspannt, da der Hund unvoreingenommen „zuhört“ und nicht bewertet. Die Nähe des Hundes wirkt sich psychisch, physisch und auch sozial positiv auf den Leseanfänger aus. Eventuell schon entstandene Ängste und Hemmungen beim Vorlesen können durch den Lesehund abgebaut werden.

Zertifizierung zum Lesehund

Die durch den Lesehund-Verein zertifizierten Lesehund-Teams sind auf die Besuche gut vorbereitet, da die Ausbildung auf mehr als 20-Jahren Erfahrung von R.E.A.D.® USA basiert. Die Lesementoren haben Freude und Spaß mit ihren Hunden bei ihrer Aufgabe, da sie den positiven Einfluss des Hundes auf die Lesenden erleben. Menschen aus anderen Kulturen, wo Hunde eher angstbesetzt sind, lernen durch die Lesehund-Teams, dass Hunde in unserer Kultur Partner und Familienmitglieder sein können. Das Wesen des Hundes wird bei der Zertifizierung durch den Lesehund-Verein unter anderem auch begutachtet.

Zu folgenden Richtlinien verpflichtet sich ein Lesehund-Team:

  • Der Lesehund hat eine gültige Haftpflichtversicherung. Die Versicherungsgesellschaft ist über den ehrenamtlichen Einsatz informiert.
  • Der Lesehund ist regelmäßig geimpft und entwurmt, sauber und gepflegt.
  • Der Lesehund wird zu jeder Zeit an einer kurzen Leine geführt und gehalten.
  • Der Lesehund ist unter ständiger Kontrolle des Halters und wird nie beim Einsatz alleine gelassen.
  • Der Lesehund nimmt angemessenen Kontakt mit Menschen auf, wenn derjenige damit einverstanden ist.
  • Der Lesementor ist pünktlich und zuverlässig.
  • Der Lesementor nimmt Stress bei sich, dem Lesenden oder dem Hund zügig wahr und reagiert adäquat.

Wichtig zu wissen ist: Lesehund ist kein Leseunterricht, sondern eine Lernhilfe! Es ist nicht so wichtig, wie gelesen wird, sondern wie die Gefühle sind, während gelesen wird.

Sixtus ist gemeinsam mit seiner Hauptbezugsperson als ehrenamtliches Lesehund-Team im März 2019 in Berlin qualifiziert worden. Er begleitet regelmäßig ehrenamtliche Einsätzen in der Schulbibliothek eines Hamburger Gymnasiums.